04.11.2024
So nass wie nie – was bedeutet der Regenrekord für den Wald, die Forstwirtschaft und Brennholzkundschaft?
So viel Regen wie in den vergangenen zwölf Monaten gab es laut Deutschem Wetterdienst in Deutschland seit 143 Jahren nicht. Nachfolgend zwei Beispiele der enormen Regenfälle aus unserer Gemeinde genannt:
Während im Ort Zingsheim in den Jahren zwischen 1990 bis 2020 durchschnittlich 645 mm pro Quadratmeter Niederschlag gefallen sind, sind von Januar bis 15. Oktober 2024 bereits 922 mm Niederschlag pro Quadratmeter gefallen. Ein noch deutlicheres Bild zeigt die Ortschaft Buir. Hier sind bis zum 15. Oktober 1038 mm Niederschlag pro Quadratmeter gefallen, wo sonst im ganzen Jahr nur 691 mm auf den Quadratmeter üblich sind.
Der Rekordregen hilft dem Ökosystem. Gerade Jungbäumen hat der ergiebige Niederschlag geholfen. Bäume, die unter Trockenstress litten, konnten sich erholen und ihre Abwehrkräfte stärken. Auch gegen Schädlinge können sich die Bäume wieder besser wehren.
Es gibt jedoch auch eine Kehrseite der Medaille. Viele Bäume sind durch die Trockenheit und Hitze der vergangenen Jahre an der Wurzel bereits so geschädigt, dass sie kaum mehr Wasser aufnehmen können. Zudem hat die dauerhafte Feuchtigkeit das Wachstum der Pilze gefördert, welche die Bäume zusätzlich schwächen. Der viele Regen bringt jedoch auch mit sich, dass der Holzeinschlag, insbesondere die Bringung an den Weg, nicht in bekannter Weise und Zeit, erfolgen kann.
Insbesondere in den Laubholzbeständen war und ist an die Bringung des Holzes nicht zu denken. Zu groß wären die Bodenschäden gewesen. So ist es erklärlich, dass von den über 400 Brennholzbestellungen in der Eifelgemeinde Nettersheim zum jetzigen Zeitpunkt erst 200 Haushalte bedient werden konnten. Und es ist nicht abzusehen, wann für die Holzernte das Wetter besser werden wird. Somit müssen alle im Forst Beschäftigten und unsere Kunden Geduld aufbringen. Irgendwann scheint auch mal wieder für längere Zeit die Sonne!