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agesagt- Der Römerkanal – ein bedeutendes Kulturerbe in der EifelThema: Kulturgeschichte und Archäologie
Open-Air Powerpoint-Präsentation von Prof. Dr. Klaus Grewe
Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen:
Die Covid-19-Pandemie zwingt uns bei der Planung von Kulturveranstaltungen umzudenken und neue Wege zu gehen. Deshalb verlegen wir einen geplanten Vortrag kurzerhand ins Freie. Die Kulisse für diesen Vortrag bildet der Römerkanal selbst, denn wir treffen uns am Grünen Pütz, der von Köln aus gesehen entferntesten Quellfassung in der Nordeifel.
Für die Zuhörerschar werden Sitzgelegenheiten bereitstehen. Ebenso gibt es ein kleines Getränkeangebot. Es wird empfohlen, ein Sitzkissen und eine Decke gegen eine evtl. kühle Witterung mitzubringen.
Die römische Eifelwasserleitung nach Köln ist mit 95,4 km Länge die drittlängste Wasserleitung, die von den Römern erbaut worden ist. Sie versorgte die römische Colonia Claudia Ara Agrippinensi-um täglich mit 20.000 m3 besten Trinkwassers aus der nördlichen Eifel. Fünf Quellen im Raum Nettersheim/Mechernich treten in einem Gebiet zutage, das von uns heute als "Sötenicher Kalkmulde" bezeichnet wird. Obwohl durchaus näher an der Stadt liegende Quellgebiete hätten genutzt werden können, nahmen die römischen Ingenieure es auf sich, Wasser aus einem in der Luftlinie rund 50 km entfernt liegenden Dargebot zu nutzen: Das Wasser der Nordeifel kam dem römischen Geschmackssinn wohl näher, als das Wasser aus Erft oder Swistbach.
Im Mittelalter wurde die Eifelwasserleitung als Steinbruch für den Kirchen- und Burgenbau genutzt. Selbst der unterirdische Kanal ist auf mehrere Kilometer ausgebrochen worden, um aus den Steinen die vielen Burgen, Kirchen und Klöster der Umgebung zu bauen.
Das besondere Interesse der mittelalterlichen Baumeister galt allerdings der Kalkablagerung im Kanalgerinne. In Ermangelung anderer Schmucksteine für die Bauten der romanischen Zeit, brach man diesen – Kalksinter genannten - Stein, um ihn als »Aquädukt-Marmor« zu Säulen, Altarplatten und Grababdeckungen zu verwenden.
Die Eifelwasserleitung kann als eine der am besten erforschten Fernwasserleitungen der Antike gelten. Im Vortrag werden die spannenden Ergebnisse der archäologischen Forschungen der letzten Jahre gezeigt.
Einlaß ab 18 Uhr.