Römerquelle "Grüner Pütz"

Kinder an der Quellfassung
Ecksteine mit Medusenhäuptern

Die Urfttalaue beherbergt seit Ende des 1. Jh. n. Chr. die südlichste Quellfassung des bedeutendsten technischen Bauwerks der Römerzeit nördlich der Alpen. Die rund 95 Kilometer lange Wasserleitung versorgte etwa 150 Jahre lang die Colonia Claudia Ara Agrippinensium, das heutige Köln, mit täglich circa 20 000 m³ Wasser.

Das am Fuß eines Hanges austretende Wasser wurde zunächst in einer ca. 80 Meter langen Sickerleitung aufgefangen. Durch die zum Hang mörtelfrei gebaute Mauer konnte das Wasser einsickern. Durch die offenen Fugen der Sickerleitung quillt auch heute noch Wasser in die Leitung. Die Abdeckung der Sickerleitung besteht aus Sandsteinplatten. An zwei Stellen ist die Leitung hier einsehbar.

Aus der Sickerleitung lief das Quellwasser in ein nahezu quadratisches Absetzbecken, den sogenannten "Grünen Pütz" (vom lateinischen puteus = Wasseransammlung, Pfütze). Von hier aus floss das Wasser im überwölbten Römerkanal in Richtung Köln. Medusenhäupter, die die Ecksteine zieren, sollten Unheil von der Quelle fernhalten.

In einer Auenwiese gelegen, die vielen verschiedenen Pflanzen einen besonderen Lebensraum bietet, ist der Bereich der Quellfassung nicht nur archäologisch reizvoll, sondern lädt Besucher auch ein, sich die wunderschöne Natur zu genießen. Außerdem bildet der "Grüne Pütz" die erste Station des Römerkanal-Wanderwegs, dem man entlang der Leitungstrasse bis nach Köln folgen kann.