Römische Siedlung

Luftbild der Torlage des Kastells
Archäologen bei Ausgrabung
Geophysikalische Prospektion
Das Kleinkastell an der Urft
Die Streifenhäuser auf der Alten Gasse
Streifenhäuser

Direkt an die Tempelanlage "Görresburg" schließt sich eine römische Siedlung (vicus) an. Der Vicus erstreckt hinab bis in das Urfttal. Am Hang zu Seiten der Römerstraße sowie im Tal der Urft wurden Wohnbauten, Werkstätten und öffentliche Anlagen gefunden. Im gesamten Vicus bestand eine dichte Bebauung (2. bis 5. Jahrhundert n. Chr.).

Das Siedlungsareal ist etwa 4-5 Hektar groß. Vieles spricht dafür, dass es sich dabei  um das in der "Tabula Peutingeriana" - eine mittelalterliche Kopie einer spätantiken Straßenkarte - erwähnte "Marcomagus" handelt.

Sogenannte Streifenhäuser unterschiedlicher Größe wurden am Hang südlich des Matronenheiligtums entdeckt. Es gab hier verschiedene unterschiedlich große Wohn- und Wirtschaftsgebäude, die sich zu beiden Seiten der Agrippastraße eng aneinander reihten.

In unmittelbarer Nähe der Urft fand man die gut erhaltenen Überreste einer Befestigungsanlage aus spätrömischer Zeit. Es handelt sich um eine vieleckige Anlage aus Trockenmauern mit zwei Toranlagen an Nord- und Südseite.

Die Befestigung wurde demnach auf die schon vorher bestehende Agrippastraße gesetzt - vermutlich, um den Reise- und Handelsverkehr besser kontrollieren zu können und ein höhes Maß an Sicherheit auf der Straße und für die Siedlung zu erreichen.

Viele Schlackefunde und Reste von Schmelzöfen sowie die nahliegenden Rohstoffvorkommen lassen darauf schließen, dass in Nettersheim in größerem Maßstab Eisenverhüttung betrieben wurde. Gut angebunden an die Absatzmärkte war die Siedlung in jedem Fall: nach Norden erreichte man Köln, in südliche Richtung Trier.

Im Archäologischen Landschaftspark ist ein Teil der Siedlung sichtbar und für Besucher zugänglich und in der Landschaft nachvollziehbar gemacht.